Gröden testet E-Busse

Gröden testet E-Busse

Mit einem interessanten Pilotprojekt stellt Gröden erste Weichen in Richtung Elektromobilität im öffentlichen Nahverkehr.

Vom 9. bis 26. August wurden heuer nämlich erstmals zwei Elektrobusse ein- gesetzt. Ziel dieser Initiative ist es, entsprechende Erfahrungswerte zu sammeln, um mittel- und langfristig verstärkt auf Elektromobilität setzen zu können.

Seit Anfang dieses Jahres arbeitet das Mobilitätszentrum Gröden, das von den drei Gemeinden Grödens, den Tourismus- vereinen und der Liftvereinigung Gröden unterstützt wird, an Lösungsansätzen, um die talinterne Mobilität zu verbessern, den Individualverkehr im Tal zu reduzieren und den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver zu gestalten. Ein Ziel, welches zu einer verbesserten Lebensqualität für die Bevölkerung beitragen soll und auch aus touristischer Sicht einen hohen Stellenwert hat.

Beim Pilotprojekt, das im August in Grö- den durchgeführt wurde, wurden zwei unterschiedlich große E-Busse eingesetzt: ein 12-Meter E-Bus mit einer Förderkapazität von ca. 75 Personen sowie ein 18-Meter E-Bus mit Platz für ca. 150 Personen. Während der 12-Meter E-Bus alle Haltestellen in der Talsohle ansteuerte, fungierte der 18-Meter E-Bus als Gröden Express als direkte Linie zwischen Antoniusplatz und Plan de Gralba und bediente nicht die Haltestellen Dosses und Rathaus in St. Christina.

Die für diese Testphase kostenlos von Daimler Buses Italia zur Verfügung gestellten Busse werden mit sieben Batterien mit insgesamt 441 kWh betrieben. "Der Grund, warum Daimler Buses Italia dieses lokale Null-Emissions-Projekt unterstützt, ist die Überzeugung, dass vollelektrische Nieder- flurfahrzeuge, die in der Vergangenheit in der Regel als Stadtbusse eingesetzt wurden, auch auf anspruchsvollen Strecken in den Alpen und unter extremen Wetterbedingungen wie im Winter eingesetzt werden können. Man denke an den 18-Meter E-Bus, der ein 6x4-Fahrzeug ist”, so Andrea Codecasa, Teamleiter E-Mobility Italia.

Spannend bei diesem Versuch sind nicht nur die Rückschlüsse in Sachen Elektromobilität im Personennahverkehr, sondern vor allem in Bezug auf den Gebrauch von 18-Meter E-Bussen. Eine Herausforderung, nicht nur angesichts der benötigten Fahrkünste auf teils engen und stark befahrenen Straßen – in der Testphase von der Firma Silbernagl übernommen -, sondern auch wegen der künftigen notwendigen Adaptierungsarbeiten.

Der Koordinator des Mobilitätszentrum Gröden, Martin Resch, zieht eine erste Bilanz: “Die E-Busse haben die Testphase hervorragend bestanden. Wir haben gese-hen, dass ein E-Buss, der in der Mittagszeit aufgeladen wird, die Strecke Pontives bis Plan de Gralba neun Mal an einem Tag zurücklegen kann. Das erfüllt unsere Anforderungen optimal”.

Der Gebrauch von 18 Meter langen E-Busse auf engen und stark befahrenen Straßen ist ein große Herausforderung, aber eine sinnvolle Maßnahme aufgrund der hohen Nutzerzahlen.