Konkrete Ideen und Visionen von Personen, die sich engagiert für das Gemeinwohl einsetzen werden


St. Ulrich zählt zu den schönsten Orten der Alpen. Die Gemeinde muss diesen Wert erhalten und für ein wirtschaftliches, kulturelles und soziales Gleichgewicht sorgen, damit die gute Lebensqualität auch in Zukunft gewährleistet ist. Eine solche Politik baut auf Redlichkeit und Transparenz, arbeitet nicht gegeneinander, sondern miteinander, stellt sich in die Nähe der Menschen und schöpft aus ihren Fähigkeiten und Kräften.

Die Einschränkung des Verkehrs im Ort zu Gunsten der Fußgänger und Radfahrer ist notwendig, auch um eine bessere Luft- und Lebensqualität zu erzielen. Wir werden an einem allgemeinen Konzept mit konkreten Lösungen für die Zukunft arbeiten müssen: neue Umfahrungsstraße, autofreier Kirch- und Antoniusplatz, Zufahrt zur St. Jakobsstraße, Ausbau der Fußgängerzone, Einsetzen öffentlicher Verkehrsmittel im Ort usw.

Der Tourismus ist der stärkste Wirtschaftszweig und Voraussetzung, dass sich unser Tal weiterentwickeln kann. Was bisher erreicht worden ist müssen wir erhalten, es gilt aber auch Zukunftsvisionen auszuarbeiten. Wichtig ist, dass die gesamte Wirtschaft von den Einnahmen des Tourismus entsprechenden Nutzen ziehen kann. Wir unterstützen die Entwicklung eines nachhaltigen und sanften Qualitätstourismus.

Das Internet wird die Autobahn der Zukunft sein und Voraussetzung für effizientes Arbeiten. Deshalb gilt es, den Ausbau der Infrastrukturen für ein schnelles und gut funktionierendes Netz voranzutreiben.

Unseren Wohlstand verdanken wir vor allem unserer einmaligen Landschaft. Die Auszeichnung durch die UNESCO soll uns zusätzlich motivieren, dieses Erbe zu respektieren und zu schützen.

Die Arbeit der Bauern, ihre Erzeugung von natürlichen, gesunden Nahrungsmitteln und ihre zentrale Rolle in der Pflege unserer Landschaft gehört geschätzt und unterstützt.

St.Ulrich hat seit jeher eine große und vielfältige Kulturtradition, die wir weiterhin fördern müssen. Die Erhaltung und Wertschätzung der ladinischen Kultur liegt uns besonders am Herzen. Die „Cësa di Ladins“ – Sitz der „Union di Ladins“, der Bibliothek, des „Museum Gherdëina“ und des Theatersaals – soll als bedeutendes Zentrum für kulturelle Vereinstätigkeit nicht nur für Einheimische, sondern auch für Touristen interessant werden.

In der Handwerkerzone Socrëp sollen junge Handwerker schneller zu einer Werkstatt kommen. Wir beabsichtigen, die damals eingeführten Regeln etwas abzuändern, damit sie auch noch ihre Erstwohnung mitbauen können. Dem Kunsthandwerk und seinem kulturellen und sozialen Wert muss wieder größere Bedeutung geschenkt werden. Es braucht neue Wege, damit junge Menschen wieder Interesse und Lust für diesen Beruf entwickeln.

In St. Ulrich werden viele Dienste angeboten, die wir erhalten und ausbauen müssen. Wir wollen uns für das Wohl der Familien einsetzen und ihre Bedürfnisse ernst nehmen: Kindertagesstätte, Betreutes Wohnen für Senioren, Lösungen für die Belange der Menschen mit Beeinträchtigungen, eine Anlaufstelle für Pflege und Betreuung und ähnliche Leistungen. Unterstüzungswürdig sind für uns auch die Familienkarte und die Gardenacard für Ortsansässige.

Wir wollen unsere Dankbarkeit und Wertschätzung allen Personen, die sich ehrenamtlich für eine lebendige Dorfgemeinschaft einsetzen, zeigen, indem wir die vielen Vereine tatkräftig unterstützen. Durch das Vereinsleben entstehen menschliche Brücken zwischen den unterschiedlichen Generationen. Wir nehmen uns vor, die Sportanlagen wie z.B. den Fußballplatz, zu verbessern. Sportliche Betätigung fördert nicht nur die gesunde Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen, durch den Sport kann auch Integration besser gelingen.

Jugendliche brauchen unsere Unterstützung, wir müssen auf ihre Vorschläge eingehen, ihnen Vertrauen schenken und Verantwortung überlassen. Durch innovative Projekte geben wir ihnen die Möglichkeit, sich für die Allgemeinheit einzubringen. Eine große Herausforderung wird die Lösung des Wohnungsproblems für junge Familien sein.

Eine gute und zeitgemäße Schulbildung ist die beste Investition für die Zukunft. Kinder brauchen ein Umfeld, in dem sie wachsen, reifen und sich individuell entwickeln können. Dazu braucht es aber entsprechende Strukturen, in denen Lehrer und Schüler gut arbeiten und sich wohl fühlen können. Wir werden uns bemühen, mit allen Betroffenen eine optimale Lösung zu finden.

Gute Politik darf sich nicht darauf beschränken, was in zwei oder drei Jahren sein wird, sie muss sich ernsthaft Gedanken machen, wie Zukunft nachhaltig zu gestalten ist. Es ist wichtig, langfristig zu denken und Visionen zu haben. Zukunftsvisionen könnten z.B. sein: eine Zugverbindung mit Bozen; eine einzige Gemeinde auf Talebene (vielleicht mit Überwasser dazu); ein „coworking house“ als Starthilfe für junge Akademiker, damit sie ihre Tätigkeit in St. Ulrich ausüben können, ohne auswandern zu müssen.